Stonebound by Thordis Hoyos

Stonebound by Thordis Hoyos

Autor:Thordis Hoyos
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks
veröffentlicht: 2014-12-14T16:00:00+00:00


Sei auf der Hut vor dunkler Macht,

die durch Hitze und Feuer wird entfacht.

Zurück an den Ursprung musst du kehren

und den Stein dort treu verehren.

Den Weg zurück kannst du nur alleine finden,

sonst wird die Macht der Finsternis ihn an sich binden.

»Ja, genau! Tristan muss den Weg alleine finden. So steht es geschrieben«, sagte sie schließlich, bevor sie die Textzeilen wiedergab.

Tristan ächzte. »Tja, das bedeutet wohl, dass nur du alleine den Weg finden kannst«, bestätigte Aris.

»Und du hast dich im Griff? Ist es sicher, Elba bei dir zu lassen?«, fragte Tristan ihn.

»Ich denke schon«, antwortete er und nickte zuversichtlich.

»Du denkst?«, hakte Tristan nach. Er überlegte. »Mir wäre wesentlich wohler, wenn das Milchgesicht hier wäre.«

»Wenn er tatsächlich seine Aufnahmezeremonie noch nicht hinter sich hat, wird er Elba sowieso nicht schützen können«, gab Aris zurück.

»Die Wächter werden bestimmt nicht mehr länger warten damit. Nicht nach dem, was geschehen ist. Ich wette, dass sie sich bereits an der alten Kirche versammelt haben«, erwiderte Tristan. »Am besten, ich fahre Elba zu ihnen!«

Aris schwieg. Er sah Elba abschätzend an.

Sie wich seinem Blick aus und richtete sich an Tristan: »Ja, gut.«

»Fürchtest du mich?«, fragte Aris. Trotz seines Verständnisses schien er verletzt zu sein.

Sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte. »Aris, ich –«, begann sie.

»Schon gut, Liebes. Fahr mit Tristan. Er bringt dich in Sicherheit. Ich brauche Ruhe. Ich muss nachdenken.« Ohne sie anzuschauen, stand er auf und ging ins Obergeschoss. Elba fühlte sich hilflos. Nach allem, was geschehen war, hatte sie trotzdem das Gefühl, ihn gekränkt zu haben, und das tat ihr unendlich leid. Sie spürte seinen Schmerz. Sie wollte ihm nachgehen, Aris in die Arme nehmen, ihn küssen, ihm zeigen, dass sich nichts geändert hatte. Doch ihr Verstand ließ es nicht zu. Traurig sah sie Tristan an.

»Das wird schon wieder«, tröstete er sie. »Lass uns fahren. Er will es so. Vertrau mir, es ist momentan das Beste.«

Geknickt folgte Elba Tristan zu seinem Wagen. Sie musste an ihr Gespräch mit Hinrik denken, an seine Worte unter dem Eichenbaum an Mathildas Grab: »Er wird dich verletzen, Elba. Emotional und physisch. Das liegt in der Natur der Sache.«

Die Erzählungen über Mathildas schmerzhafte Beziehung zu Tristan drängten sich in ihr Gedächtnis. Die Gewissheit darüber, dass Hinrik recht gehabt hatte, gab ihr einen Stich mitten ins Herz. Sie warf einen letzten Blick zurück auf das Haus, dann stieg sie in Tristans schwarzen Buick.

Die beiden fuhren eine weite Strecke schweigend durch den Wald. Irgendwann griff Tristan langsam nach Elbas Hand. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde Aris schützen. Immer. Das kriegen wir schon hin.«

Er umfasste ihr Handgelenk. »Dein Puls ist ja ganz schwach, Täubchen.« Besorgt ließ er ihre Hand los.

Elba hatte die ganze Zeit das Gefühl, weinen zu müssen, und seine Berührung hatte das gravierend verstärkt. Sie fühlte sich schrecklich. Vollkommen erschöpft, wie gerädert.

»Du brauchst Schlaf. Und Nahrung. Dein Körper tickt anders als unserer.« Beunruhigt schaute er zu ihr hinüber. Ärgerlich schlug er mit den Händen gegen das Lenkrad. Dann wendete er den Wagen.

»Was machst du?«, fragte sie.

»Ich fahre zurück in die Stadt. Du siehst gar nicht gut aus.



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